Die zweite Nacht im Zelt war um einiges kühler und feuchter. Da ich zwei Sommerschlafsäcke mit hatte, musste ich beide nutzen, um es kuschelig warm zu haben. Bei der ersten Nacht im Zelt reichte mir ein Schlafsack aus. Ich habe so gut geschlafen, dass die Nacht erst um 8 Uhr zu Ende war. Alles verpackt und am Rad befestigt schob ich mein Rad um 9 Uhr 45 zur Rezeption auf dem Campingplatz Auenland in Lahntal-Brungershausen. Dort trank ich noch einen Kaffee und um 10 Uhr trat ich erneut in die Pedale. Mein Weg führte mich durch die zunächst offene Wiesenlandschaft mit leicht bewaldeten Hügeln über Biedenkopf mit dem Landgrafenschloss, Bad Laaspe mit einer sehenswerten historischen Altstadt und ab Feudingen sehr steil (extrem lange Abschnitte mit bis zu 13%) hinauf ins Rothaargebirge zum Forsthaus Lahnquelle (Hotel und Restauration mit Biergarten) direkt an die Lahnquelle. Die Siegquelle liegt nur 3,1 km von der Lahnquelle entfernt. Da der Biergarten komplett belegt war, habe ich mir nur kurz den Bereich der Lahnquelle angesehen und mich danach aufgemacht in Richtung Sieg. 500 m hinter dem Forsthaus zweigte ein Weg mit bis zu 16 % Gefälle (Höhenunterschied auf 3,4 km 252 m ins Tal ab. Auf dem Siegtal-Radweg/D4 radelte ich durch ein landschaftlich sehr schönes Tal Richtung Siegen. Dieser Teilabschnitt weckte in mir Erwartungen auf den weiteren Verlauf des Radweges entlang der Sieg. Diese Erwartungen wurden nicht erfüllt. Die Radwegeführung verlief teils an Straßen, im Wesentlichen abseits der Sieg mit vielen kleinen Steigungen und Abfahrten letztendlich bis Betzdorf. Da es auch hier wieder keine Campingplätze in der Nähe gab, musste ich in Betzdorf in ein Hotel einbuchen. Schade, hatte mich so auf das Zelt gefreut.