Um 10:00 Uhr verlassen wir unser wirklich nettes Hostel in der Chester Street mit dem Ziel Ashburton. Nach einigen Metern auf dem Rad sagt Bennet, dass er mit dieser Einstellung der Schaltung nicht fahren kann. Jedes Mal, wenn er rückwärts tritt, funktioniert der Freilauf am Hinterrad nicht und die Kette entspannt und wickelt sich fast um die Ritzel an der Pedale. Auf unserer Tour ist das bereits mehrere Male passiert, so dass die Kette abgesprungen ist und sich verklemmt hat. Auf unserer Route liegt ein Fahrradgeschäft, das wir ansteuern und uns nach der Reparatur des Freilaufes erkundigen. Der erste Mitarbeiter schaut sich das Problem an und sagt uns, dass er das Ersatzteil nicht vorrätig hat und vor Dienstag auf Grund der Auslastung nicht reparieren könnte. Da er sich nicht sicher ist, ob dass das eigentliche Problem ist, holt er noch einen weiteren kompetenteren Kollegen, der sofort erkennt, worin das Problem liegt. Eine Kunststoffscheibe am größten Ritzel des Hinterrades war gebrochen und hat den Freilauf blockiert. Nach Entfernen der kaputten Kunststoffscheibe war das Problem behoben und das Ganze ohne Kosten. Nun noch ins nahehegelegene Warehouse, wo sich Bennet noch ein neues Kissen für den Sattel kaufen möchte. Als wir alles erledigt haben, fahren wir auf gut markierten, teils von der Straße abgetrennten Radwegen stadtauswärts bei zunächst leicht bedecktem Himmel und kühlen Temperaturen. Das sollte sich noch ändern, so dass wir unsere Jacken ausziehen können. Über Lincoln erreichen wir den Ort Burnham am Highway 1 gelegen, dem wir von nun an folgen. Zunächst läuft es alles gut, wir kommen zügig voran. Bis nach Mittag nach etwa 40 km der Wind extrem auffrischt und fortan von vorne oder von der Seite bläst. In einem kleinen Bistro an der Strecke, ein kleiner Snack zur Stärkung ist angesagt, klärt uns ein Einheimischer auf, dass der Nordwestwind ( bei uns der Föhn) entsteht, wenn es westlich der Southern Alps abregnet kommt dieser Wind über die Berge dann als Fallwind in Böen, was das Fahrradfahren total anstrengend macht, und das bei noch 50 km zu bewältigender Strecke. Das zehrt an den Kräften. Als wir Rakaia am gleichnamigen River erreichen, überlegen wir, welche Alternativen sich uns bieten. In Rakaia biegen wir ab vom Highway 1 und radeln übers Land in Richtung Alpen, von wo aus dunkle Wolken auf uns zu kommen, die nichts gutes Verheißen und das bei dem Wind, zu mal wir nach einigen Kilometern auf eine Schotterstraße abbiegen, die sehr schwierig zu fahren ist. Also das Ganze wieder zurück über Asphalt mit Rückenwind zum Highway 1. 4 km auf dem Highway bis Chertsey, weiterfahren ist zu gefährlich bei dem Wind und den Verwirbelungen durch die Autos, hier verlassen wir wieder den Highway und fahren ganz entspannt und größtenteils mit Rückenwind die letzten 14 km bis Ashburton und direkt zum Hostel "Ramblers Rest Backpackers", 70 NZ$ für ein Doppelzimmer. Zum Abschluss geht es zu Fuß bei Sonnenschein und Wind in den Ort. Hier ist nichts los, die Geschäfte sind geschlossen, nur noch das New World hat auf, wo wir Getränke und fürs Abendessen einkaufen. Bilanz des Tages: 103 km, flache Strecke, Extremer Gegenwind und total anstrengend, kleiner Ausrutscher von mir auf angehäuftem Schotter beim Queren einer von rechts einmündenden kleinen Straße ohne Blessuren überstanden. Ankunft um 18:30 Uhr im Hostel.
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